The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom im Test: Neue Formel und Klassik im Einklang » n-Switch-on.de (2024)

The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom im Test: Neue Formel und Klassik im Einklang » n-Switch-on.de (1)

Anders als bei 3D-Ablegern der Zelda-Reihe hat es Nintendo geschafft, Echoes of Wisdom erst im vergangenen Juni im Zuge der Nintendo Direct (→ zur Zusammenfassung) anzukündigen – und damit gerade einmal drei Monate vor Veröffentlichung. Erfrischend, wenn man überlegt, dass man bei den „größeren Geschwistern“ nach einer Enthüllung oft mehrfache Verzögerungen des Erscheinungstermins über sich ergehen lassen musste. Der hier thematisierte 21. Eintrag in der Spiele-Hauptreihe stellt den ersten Top-Down- oder umgangssprachlich auch 2D-Ableger seit Tri Force Heroes im Jahr 2015 dar. Als Entwickler zeichnet Grezzo verantwortlich, die sonst unter anderem für die 3D-Remakes von Ocarina of Time und Majora’s Mask bekannt sind. Wie bei Nintendo-eigenen Entwicklungen üblich, ist auch dieses Spiel seit dem 26. September 2024 sowohl digital im Nintendo eShop als auch im Einzelhandel (→ Amazon, → Saturn, → MediaMarkt) erhältlich.

Link benötigt Hilfe…

Dieser Titel wartet bereits zu Beginn mit einem unerwarteten Twist auf: Link besiegt Ganon, um Zelda zu retten; diese ist in einem Kristall gefangen. Doch bevor er sie befreien kann, eröffnet sich durch Ganons Dreizack ein dunkler Riss und zieht den Held im grünen Gewand mit sich. Doch in letzter Sekunde schießt er einen Pfeil ab, um den Kristall zu beschädigen; Zelda kann sich dadurch befreien und flieht aus dem Verlies, bevor der sich ausbreitende Riss sie ebenfalls verschlingen kann. Im Schloss angekommen, wird sie von einem Betrüger-König für die im ganzen Königreich auftretenden Risse verantwortlich gemacht und zum Tode verurteilt im Kerker eingesperrt. Doch lange muss sie nicht auf Rettung warten, denn plötzlich erscheint Tri, eine geheimnisvolle Fee. Sie lässt den sogenannten Tri-Stab erscheinen. Dadurch ist es Zelda möglich, aus ihrem Verlies zu entkommen und sich auf die Suche nach Link und ihrem Vater, dem wahren König Hyrules, zu begeben sowie den Ursprung der mysteriösen Risse ausfindig zu machen.

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Tri, der Tri-Stab und die innovativen Möglichkeiten in Echoes of Wisdom

Wie bereits erwähnt, dient der Tri-Stab als Waffe und ist für die Erschaffung der Echos notwendig. Je nach Komplexität oder Stärke des Echos muss eine unterschiedliche Menge an Dreiecken aufgewendet werden. Die Anzahl der Dreiecke an der Rückseite von Tri zeigt die maximal verfügbare Anzahl an; diese steigt im Laufe des Spielfortschritts an bzw. die Kosten der Echos sinken. Die Auswahl eines Echos erfolgt über eine horizontale Leiste; je mehr Echos ihr euch merkt, desto unübersichtlicher wird diese „Schnellauswahl“ allerdings. Ihr könnt diese zwar nach Kriterien sortieren (zuletzt ausgewählt, am häufigsten verwendet, zuletzt gemerkt, nach Kosten, nach Typ), jedoch darf man die Zweckmäßigkeit in Frage stellen. Am sinnvollsten ist hier noch die Option „am häufigsten verwendet“, wobei man bei Spezialanwendungen wieder die Vielzahl der Echos durchforsten darf.

Die Fee Tri begleitet Zelda in Echoes of Wisdom auf Schritt und Tritt und bringt ihr im Laufe des Abenteuers weitere Fähigkeiten bei. Darunter zählt auch Einklang, welcher euch Gegenstände aus dem Weg oder zur Seite schieben lässt. Als Umgekehrter Einklang wird die Fähigkeit bezeichnet, Bewegungen von Plattformen oder Monstern zu folgen.

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Zudem wurde an Spieler gedacht, die den Schwertkampf vermissen könnten: Der Schwertkämpfermodus steht ihr nach dem Fund eines geheimnisvollen Schwertes zur Verfügung. Sie verschmilzt mit dem Geist des Schwertkämpfers Link und kann mit seiner Kraft versperrte Wege freischlagen und an der Seite ihrer erschaffenen Echos kämpfen. Jedoch ist diese Fähigkeit nur begrenzt einsetzbar; denn die Nutzung verbraucht Energie – hier Energia genannt. Allerdings lässt sich der Schwertkämpfermodus verbessern; weitere Möglichkeiten verlängern die Nutzungszeit des Modus zudem. Dies geschieht mit Hilfe der in ganz Hyrule auffindbaren Kristalle der Stärke. Jene müsst ihr zu Luebery, dem Bruder von Impa, bringen. In der von ihm erfundenen und erforschten Maschine ist es letztlich möglich, das Schwert und alle weiteren Aspekte des Schwertkämpfermodus zu verbessern.

Beim korpulenten Boris, einem kreativen Erfinder, könnt ihr euer Kampfarsenal noch breiter aufstellen. Denn er kreiert sogenannte Automaten: aufziehbare Waffen, die mächtige Wirkungen entfalten können. Doch zunächst benötigt er eine verschiedene Anzahl Echos, um die Automaten überhaupt erstellen zu können. Denn ohne adäquates Anschauungsmaterial kommt seine Kreativität nicht ins Rollen.

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Um die Auseinandersetzungen mit den Feinden übersichtlicher zu gestalten – gerade bei mehreren gleichzeitig – hilft euch erstmalig bei Top-Down-Zeldas das Anvisieren eines Gegners.
Die aufgezählten Aspekte sorgen für Abwechslung im Kampfgeschehen, sodass die Scharmützel stets frisch bleiben.

Hyrule entdecken

Die Erkundung der Welt steht, wie in Zelda-Spielen üblich, im Vordergrund. Und dies ist in Echoes of Wisdom offener in einem Top-Down-Ableger der Spielereihe gestaltet denn je. Dazu tragen natürlich die Echos bei, denn mit diesen lassen sich scheinbare Hindernisse oftmals leicht überwinden. Dies ist vom Spiel aber so gewollt und sorgt dafür, dass man einen Großteil der Karte ziemlich schnell aufgedeckt hat. In Hyrule gibt es einiges zu entdecken: Die verschiedenen Rassen mit ihren Siedlungen und Eigenheiten sowie deren unterschiedliche Lebensräume lassen die Spielwelt lebendig wirken und laden zur Erforschung der einzelnen Gebiete ein. Neben den offensichtlichen Bereichen gibt es in Hyrule etliche Höhlen, Wälder und weitere Regionen zu erkunden, sodass an jeder Ecke Geheimnisse darauf warten, gelüftet zu werden. Apropos lüften: An vielen Stellen der Welt findet ihr die sogenannten Wegfreunde. Diese können durch Tri aktiviert werden und dienen fortan als Schnellreisepunkte, zu denen ihr euch dank der putzigen Fee schnell wie der Wind teleportieren könnt.

Um generell nicht nur rumzustreunen, sondern auch seine Ziele zu erledigen, erhaltet ihr ein Tagebuch, um eure Hauptquests im Auge behalten zu können. Des Weiteren erhaltet ihr von den Bewohnern Hyrules eine Vielzahl an Nebenaufgaben, die ihr abschließen solltet, wenn ihr weitere – mal kleinere, mal größere – Belohnungen erhalten wollt. Allerdings sind dies meist simple Fetch-Quests, bei denen ihr entweder Echos einsetzen oder andere Dinge besorgen müsst. Zudem gibt es diverse Minispiele und andere Herausforderungen, die eine gelungene Pause vom Abenteuer darstellen.

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Der Entdeckungseifer wird selbstverständlich belohnt – unter anderem mit Herzteilen. Die Belohnungen der klassischen Zelda-Ableger wurden in den Open-World-Ablegern schmerzlich vermisst; umso schöner, dass sie hier zurückkehren. Bei der Erkundung der Welt sind bei The Legend of Zelda zweifelsohne Sammelgegenstände obligatorisch vorhanden. Neben den bereits erwähnten Herzteilen, die beim Sammeln von vier Exemplaren eure Lebensanzeige erhöhen, zählen bei Echoes of Wisdom außerdem die vom Stempelmann höchstpersönlich verteilten Stempel dazu. Macht ihm eine Freude und komplettiert alle seine mit Leidenschaft gefertigten Stempelkarten.

Weiterhin können Monsterteile sowie zahlreiche Zutaten zur Smoothie-Herstellung gesammelt werden. Smoothies werden bei Händler-Dekus hergestellt und ersetzen die gekochten Gerichte aus Breath of the Wild und Tears of the Kingdom, bieten aber genauso gute Heilmöglichkeiten mit vielfältigen Effekten wie Feuerschutz, Verringerung von erlittenem Schaden oder der Möglichkeit, länger tauchen zu können. Die Händler-Deku belohnen euch für die Erstellung einer bestimmten Anzahl an verschiedenen Smoothie-Rezepten, also lohnt sich das Ausprobieren verschiedener Zutaten-Kombinationen. Doch Achtung: Manche Zusammenstellungen führen zum “verunfallten Smoothie”!

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Außerdem könnt ihr verschiedenes Zubehör erhalten, welches ihr Zelda ausrüsten könnt; allerdings ist nur ein Zubehörteil gleichzeitig nutzbar. Diese wirken zahlreiche Effekte auf Zelda, sie ermöglichen unter anderem erhöhtes Springen, einen verringerten Verbrauch von benötigter Energia im Schwertkämpfermodus oder das Finden von mehr Rubinen. Eine weitere Ausrüstung sind verschiedene Kleidungen, die Zelda ab einem gewissen Zeitpunkt in der Story frei wechseln kann; beispielsweise lässt euch das Katzen-Kostüm die zahlreichen Katzen in Hyrule verstehen. Dank der amiibo-Unterstützung können alle Zelda-Figuren dafür verwendet werden, um besondere Kleidung oder Smoothie-Zutaten zu erhalten.

Man stellt fest: In der Welt von Echoes of Wisdom gibt es vieles zu entdecken und das Bereisen Hyrules ist durch die vorgenannten Aspekte belohnend und dadurch sehr spaßig umgesetzt worden!

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Die Welt des Nichts in Echoes of Wisdom

Um Link zu finden, muss Zelda aber nicht nur Hyrule an und für sich bereisen, sondern auch die düsteren Risse. Um diese zu betreten, muss Tri einen Zugang zu eben diesen erschaffen. In den Rissen befindet sich die Welt des Nichts. Sie besteht aus schwebenden Gegenständen, Bäumen oder sonstigen Teilen Hyrules, welche von den Rissen verschlungen wurden. Auch die verlorenen Personen sind dort gefangen. Da dort alles zusammenhanglos umherschwebt, muss Zelda durch Anwendung der erlernten Echos ihre eigenen Wege erschaffen. Zudem habt ihr in der Welt des Nichts die Möglichkeit, Energia für den Schwertkämpfermodus zu sammeln. Da die Risse Hyrule bedrohen, müssen sie von Tri und den Freunden geschlossen werden. In jedem Riss muss entsprechend eine bestimmte Anzahl an Freunden gefunden werden, um diesen schließen und die dort gefangene Umgebung und Personen befreien zu können.

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In dieser unheimlichen Welt befinden sich außerdem die kolossalen Dungeons, die es zu erkunden und zu überstehen gilt. Diese dürfen sich in Echoes of Wisdom auch wirklich so nennen, denn diese bieten einige Monster, zu lösende Rätsel, teils das Erlangen von neuen Fähigkeiten und kleine sowie den großen (Boss-) Schlüssel; auch abwechslungsreiche Bosskämpfe erwarten euch. Nachdem die eher eintönigen Titanen aus Breath of the Wild in Tears of the Kingdom mit kleinen “Hybrid”-Dungeons ersetzt wurden, kehren wir hier also zur klassischen Formel für Dungeons zurück – fabelhaft!

Neben den Dungeons ist auch der Storyverlauf linearer gehalten. Während ihr die Welt zwar frei erkunden könnt, werden manche Hauptziele erst nach bestimmten Voraussetzungen freigeschaltet, sodass der Fortschritt in der Story nicht beliebig aktiviert werden kann. Dies war unter anderem ein negativer Kritikpunkt bei Tears of the Kingdom, da Zeldas Erinnerungen dort in beliebiger Reihenfolge zugänglich waren und man sich so auch spoilern konnte.

Technische Unzulänglichkeiten

Echoes of Wisdom wurde mit Grezzos In-House-Engine entwickelt, welche auch schon Link’s Awakening antreibt. Neben dem positiven Aspekt des knuffig-süßen Grafikstils mit den charmant designten Charakteren hat dies wiederholt auch negative Seiten: Während das Spiel an manchen Stellen mit einer Bildwiederholungsrate von 60 fps läuft, fällt diese stellenweise abrupt auf etwa 30 fps ab; dies führt – je nach Umgebung – zu merklichen Rucklern und somit einem unrunden Spielerlebnis. Doch nicht nur das: Auch die Auflösung leidet unter diesem Problem und kann im Dock-Modus von den angepeilten 1080p auch gerne mal auf 720p abfallen. Auch im Handheld-Modus sind diese Probleme vorhanden. Dies ist ärgerlich, denn seit der Veröffentlichung von Link’s Awakening sind nun fünf Jahre vergangen, in denen man die Engine hätte optimieren können – wenn nicht müssen!

Größtenteils positiv hervorzuheben ist allerdings der Soundtrack: Er bietet abwechslungsreiche Musikstücke, die perfekt zu der Atmosphäre komponiert wurden und zur Immersion beitragen. Neben einer Handvoll Tracks, die länger im Kopf herumsurren, bleibt der Großteil der Lieder allerdings hinter der von klassischen Zelda-Ablegern gewohnten epischen Qualität zurück. Das ist kein negativer Aspekt, denn der Soundtrack ist sehr solide und schön anzuhören. Doch der letzte Kniff fehlt stellenweise leider, sodass die Musikstücke schnell in Vergessenheit geraten.

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Fazit zu Echoes of Wisdom

Pros:

  • Echos bieten eine Vielfalt an Lösungsmöglichkeiten
  • Dadurch hoher Wiederspielwert
  • Abwechslungsreiches Gameplay
  • Einige klassische Aspekte der Zelda-Reihe kehren zurück
  • Story und deren Verlauf sind gelungen
  • Charmanter Grafikstil mit Liebe zum Detail…

Cons:

  • … aber mit technischen Problemen (Framerate, Auflösung)
  • Auswahl der Echos wird schnell unübersichtlich
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Echoes of Wisdom ist die logische Weiterentwicklung der beliebten Top-Down-Formel in der Zelda-Reihe. Es werden sowohl Liebhaber der klassischen Ableger bedient als auch Fans der Open-World-Titel berücksichtigt. Denn das Spiel findet zwischen diesen beiden Extremen einen äußerst gelungenen Mittelweg aus grenzenloser Erkundung und an Voraussetzungen gebundenem Spielfortschritt. Wie es sich für einen Zelda-Titel gehört, finden sich hier unzählige Referenzen zu vergangenen Ablegern. Dies sorgt für ein wohliges Spielerlebnis und ein Gefühl von nach Hause kommen.

Die durchwachsene technische Performance sorgt für den größten Negativaspekt; dieser wird allerdings durch das abwechslungsreiche Gameplay mehr als ausgeglichen. Das erste Abenteuer mit Zelda in der Hauptrolle macht vieles richtig und ist ein Muss für alle Freunde von Top-Down-Zeldas!

Das Testmuster wurde uns von Nintendo zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

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Marcel Eidinger

Marcel ist im Jahr 1986 geboren, dem Jahr, wo seine Lieblings-Spielereihe ihren Ursprung hat: The Legend of Zelda. Mit seinen nun mehr als 30 Jahren Lebens- und ca. 25 Jahren Nintendo-Erfahrung versucht er euch mit Liebe und Leidenschaft auf dem Laufenden zu halten!

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Author: Msgr. Refugio Daniel

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